Bericht enthüllt Ausmaß des Handels mit Fälschungen in der EU
Eine neue Studie des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und Europol zeigt das erschreckende Ausmaß des Handels mit gefälschten Waren in der EU. 2022 wurden demnach rund 86 Millionen gefälschte Produkte im Wert von über zwei Milliarden Euro beschlagnahmt. Der Bericht zeigt, dass kaum eine Branche vor Plagiaten sicher ist. Laut Publikation sind zahlreiche Bereiche betroffen, darunter Pharmazeutika, Lebensmittel, Mode- und Luxusgüter, Spielzeuge, elektronische Geräte, Tabakprodukte, Automobilersatzteile sowie digitale Inhalte. Die meisten Fälschungen stammen aus China und der Türkei.
Kriminelle Netzwerke nutzen legale Schlupflöcher, indem sie minderwertige Produkte außerhalb der EU herstellen und sie dann innerhalb der Union mit gefälschten Markenlogos versehen. Ein wachsendes Problem ist der Einfluss von Social Media: Influencer und Online-Plattformen fördern unbewusst den Kauf von gefälschten Produkten, indem sie solche Artikel bewerben oder Links zu unseriösen Anbietern teilen. In Rumänien etwa warben Influencer für illegale Pharmazeutika, was zur Schließung eines geheimen Labors führte.
Der EUIPO fordert einerseits, das Bewusstsein der Verbraucher für die Folgen möglicher Käufe von Plagiaten zu schärfen. Andererseits sollten Unternehmen bereits frühzeitig Maßnahmen ergreifen und ihre Produkte mit zuverlässigen Lösungen vor Fälschungen schützen.
Bild: Ian Taylor (Unsplash)