Trends im Markenschutz: Erkenntnisse einer groß angelegten Studie aus 2022
Die Produkt- und Markenpiraterie verursacht weltweit milliardenschwere Schäden. Betroffene Unternehmen müssen immer effizienter und flexibler vorgehen, um Schäden von ihren Marken und Produkten abzuwehren. Klassisches Vorgehen wie die Inanspruchnahme juristischer Mittel wird dabei immer häufiger von neuen, innovativen Schutzmaßnahmen ergänzt, teilweise sogar ersetzt. Das besagt eine groß angelegte Markenschutz-Studie, durchgeführt vom IT-Spezialisten Arvato Systems und der Agentur Karg und Petersen im Jahr 2022. Unterstützt wurde die branchenübergreifende Umfrage von Wirtschaftsverbänden und Anti-Piraterie-Organisationen im DACH-Raum sowie Teilnehmern aus 15 europäischen Ländern.
Die Mehrzahl der befragten Unternehmen setzt beispielsweise auf die Möglichkeiten gezielter Markenschutz-Kommunikation. Damit können wichtige Stakeholder wie Mitarbeiter, Partner, Kunden und Händler nicht nur über Produktpiraterie aufgeklärt, sondern mitunter auch in den Fälschungsschutz eingebunden werden. Darüber hinaus sind vor allem technische Schutzmaßnahmen aktuell verstärkt auf dem Vormarsch. Serialisierung und Track & Trace etwa ermöglichen die digitale Kontrolle entlang des gesamten Vertriebskanals und die einfache Echtheitsüberprüfung online. Die Markenschutz-Studie belegt, dass solch innovative Lösungen bereits sehr erfolgreich eingesetzt werden und Unternehmen die Möglichkeit schätzen, hierbei Markenschutz auch mit Aftersales-Maßnahmen kombinieren zu können.
Auch andere aktuelle Studien, etwa von EUIPO und OECD, beziffern den jährlichen grenzüberschreitenden Handel mit Fälschungen auf einen dreistelligen Milliardenbetrag. Bereits im Jahr 2021 berichtete der deutsche Zoll über eine rasante Zunahme an beschlagnahmten Plagiaten auf einen Gesamtwert von etwa 315 Millionen Euro.
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Bild: geralt (Pexels)